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Aus: www.kleinundkunst.at vom 29.10.2005

CD-Tipps

Chris Gelbmann – the pink beast of Love

Die Tatsache, dass Chris Gelbmann seit seiner frühesten Kindheit Musik macht, Lieder komponiert und Texte schreibt, mag, muss aber nicht die Basis für dieses nun vorliegende, überaus gehaltvolle und vor allem reife Erstlingswerk namens "The pink beast of Love" gewesen sein.

Da wäre einmal Gelbmanns charismatische Stimme, die bereits bei den ersten Tönen von "What is wright, what is wrong" zum Weiterhören verleitet, an Bob Dylan und Cat Stevens erinnert und später auch an Peter Gabriel (zum Beispiel bei "Love me"). Was dennoch unüberhörbar bleibt, ist Gelbmanns unverwechselbares Timbre und vor allem die - trotz klar und deutlichem Hang zum Balladenhaften - schier unbändige Kraft.
Da wären dann aber auch die Lieder selbst. Reduziert aufs Musikalische bietet ,the pink beast of Love’ alles, was eine nicht dem Zeitgeist anheim fallen wollende Pop-CD bieten sollte: Zwar durchaus minimalistisch arrangiert vermag Gelbmann eine instrumentalische Vielfalt einzuflechten, die man bei Werken heimischer Provenienz nicht unbedingt voraussetzen sollte. Der Songreigen spannt sich locker über den gesamten Horizont des Pop-Himmels, obzwar es vor allem Elemente rund um Balladen sein dürften, die Gelbmann musikalische Heimat vermitteln. Was aber unter Umständen mit folgendem zu tun hat:

Da wären nämlich auch noch die Texte. Nein, nicht irgendwelche Tralala-Texte, wie sie auch bei Popstars mit englischer Muttersprache durchaus üblich sind, sondern Texte mit Inhalt, womit wir durchaus wieder bei Bob Dylan gelandet sein dürften. Denn Chris Gelbmann erzählt Geschichten. Mal tiefer ins Herz gehende, mal bewußt nur an der Oberfläche der Seele kratzende, aber immer Geschichten über sich, über seine Gefühle und Gedanken, seine oft sehr meditativ angehauchte Welt. Und das mit einem Selbstverständnis, einer menschlichen Reife und einer anglizistischen Erzählkunst, die wirklich nur den - zum Teil bereits erwähnten - ganz Großen des Musicbiz gelingen.

Symbiotisch zusammengefügt ergibt ,the pink beast of Love’ ein Album der Sonderklasse. Bleibt nur zu wünschen, dass Chris Gelbmann auch als Singer-Songwriter jene Anerkennung bekommt, die ihm als Fädenzieher hinter den Kulissen längst schon einen Fixplatz in der heimischen Musikszene beschert hat. Ach ja, und dass ihn irgendwann auch der monetäre Erfolg überkommt. Verdient hätte er es sich allemal.



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