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Aus: http://www.ecorder.at/index.php?option=com_content&task=view&id=402&Itemid=26 vom 25. Oktober 05
Autor: Milan Knezevic

Chris Gelbmann - The Pink Beast Of Love

Ohrwurmig-eingängige Melodien präsentiert das Debüt eines Künstlers, der bislang nur hinter den Kulissen gearbeitet hat, bis hin zu Balladen, die gut in einen David Lynch-Film passen könnten.

Es gibt sie noch, die CDs, bei denen man sich wünscht, sie mögen nicht aufhören. Manche schauen gar nicht danach aus. Genauso eine ist die von Chris Gelbmann. Ein seltsamer Name, nicht wahr? Klingt so gar nicht nach Rockstar. Und dann noch der Titel. "The Pink Beast Of Love". In Lettern geschrieben, die irgendwie an Flower Power erinnern. Uff. Chris selbst schaut uns dann noch andächtig vom Cover her an. Irgendwie unscheinbar, der Mann, irgendwie "no Rockstar".

Ist er auch nicht - ha! Aber auch kein Flower Power-Poet, selbst wenn man die Songs in die Ecke stellen könnte. Trotzdem erwartet uns auf "The Pink Beast Of Love" kein zweites "San Francisco" und wir müssen uns auch keine Blumen in die Haare stecken. "The Pink Beast Of Love" bietet Singer-Songwriter-Songs vom Feinsten mit einem schönen zarten Folk-/Country-Einschlag. Wenn Chris Gelbmann seine Stimme anhebt und singt, dann vibriert nicht nur sein Timbre. Sein Gesang lässt auch den Stein, den manche statt eines Herzens in der Brust haben, erweichen. Gemächlicher Folk-Pop fließt ver- und bezaubernd aus den Boxen, der härter ist als so manche Rockplatte. Weil er so intensiv ist. Man muss vielleicht in Stimmung sein, vielleicht einen harten Tag gehabt haben, damit die Scheibe wirkt. Aber dann wirkt sie.
Chris Gelbmann ist vielleicht mit Neil Young zu vergleichen. Doch Chris hört sich irgendwie ... ja, bodenständiger an. Andere Referenzen lägen auch noch auch der Hand, aber letzten Endes sind sie egal. Wenn die akustische Gitarre zart ihre Akkorde entblößt, wenn das Piano einen Ton nach dem anderen mitten ins Beruhigungszentrum des Hirns entlässt und Samples nicht aufgesetzt wirken, sondern einfach zur Slide und Jazz-Gitarre passen, dann ist man sprachlos. Man möchte eigentlich auch nicht nachdenken, was die CD so besonders macht. Ob es nun die gelungenen Reime sind, die Stimmungen, die Gelbmann erzeugt, die mitreissenden Geschichten, die er so eindringlich erzählt. Was es auch immer ist - es wirkt. Selbst beim letzten Track "World On My Shoulder", der über zwölf Minuten lang nur eines ist: intensiv.

Übrigens kommt Chris Gelbmann aus Österreich. In den letzten Jahren initiierte er André Hellers Kompendium "Ruf und Echo", betreute die beiden Erstlingswerke von Christina Stürmer "Freier Fall" und "Soll das Wirklich Alles Sein?" als A & R/Executive Producer und veranlasste die Reunion von Papermoon. Und dann bliebt einem wirklich der Mund offen.

Chris Gelbmann - The Pink Beast Of Love

BEWERTUNG: ØØØØ 1/2 
Buntspecht/Hoanzl
(A/10.10.2005)



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